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Der Fühlraum

Im letzten Blog hatte ich ja Vivian Dittmer und eine Übungsform, den von ihr entwickelten Entladungsraum, erwähnt. Daneben spricht sie auch über den Fühlraum.

Damit meint sie, dass es neben dem Raum der Gedanken und des Körpers auch einen Raum der Gefühle gibt. Und es macht Sinn, auf allen 3 Ebenen immer mal wieder aufzuräumen.

Tägliche Praxis?

Ja, zum Beispiel täglich. Oder immer wieder bei Bedarf. Da hat jeder auch bei sich am Arbeitsplatz ja unterschiedliche Vorlieben. Das rechte Maß muss hier jeder selber für sich finden.

Doch nun zur Praxis: Man sollte sich dafür einen Ort aussuchen, wo man ungestört sein kann. Zeitrahmen? Nun ja, irgendetwas zwischen 5 und 10 Minuten. Wenn man geübt ist, kann man auch mit einer Minute während der Arbeit auf der Toilette schon kleine Wunder bewirken.

Vorgehen? Augen zu, Ohren zu, Nase zu und die Aufmerksamkeit Richtung Körpermitte Bauch oder Herz richten. Oft kommen zuerst die Gedanken. Den Gedankenraum können wir meist nicht (vollständig) abschalten. Also lass die Gedanken reden, aber drehe die Lautstärke herunter und fokussiere dich auf die Gefühle, Empfindungen, Stimmungen in dir.

regenbogenfarbige Gesichtsbemalung

 

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Und wenn ich nicht gleich etwas fühle?

Du kannst das mit Fragen unterstützen, wie „Fühle ich Wut?“, „Fühle ich Angst?“, „Fühle ich Geborgenheit?“, „Fühle ich …?“. Also da kannst du die ganze Liste an Gefühlen hoch- und runtergehen. Doch lass dir etwas Zeit dabei zu spüren, was da ist.

Auch kann dir dein Körper Hilfestellung geben. Wo spürst du die Energie? Vorne oder auf der Rückseite? Im Kopf-, Bauchbereich oder bei den Füßen? Ist es dir eng oder weit? Leicht oder schwer? Warm oder kalt? … Kalte Füße können dich zur Angst führen und sie fühlbar werden lassen. Das Gefühl oder Bild von trampelnden Füßen ist vielleicht die Wut in dir? Geh den Spuren nach.

Das Gefühl der Taubheit

Am Anfang fehlt dir vielleicht auch die Erfahrung, wie sich das eine oder andere Gefühl anfühlt. Das ist nicht schlimm. Denn mit Übung wird es leichter. Zumal es auch das Gefühl der Taubheit gibt. Das meist dann auftaucht, wenn andere Gefühle zu stark geworden sind. So quasi als Puffer oder auch als Schutz für dich und dein Umfeld. Falls das auftaucht, bleib dabei, bis sich etwas darunter zeigt.

Es ist total spannend, die Praxis des Fühlraums nicht nur dann zu machen, wenn die Gefühle in dir kochen. Sondern einfach mal eine Zeitlang zu von dir festgelegten Zeiten. Und manchmal ist dann nicht so viel los in dir.

Das mag sich dann unspektakulär und wie Zeitverschwendung anfühlen. Doch ist es nicht!! Es ist nämlich super mitzubekommen, wie unterschiedlich sich die emotionale Ebene in uns anfühlen kann.

bunter Heißluftballon

 

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Manchmal ist da einfach Frieden

Manchmal ist da einfach Frieden. Dann koste davon und nähre dich daran. Das Gefühl ist so kostbar. Oder die Zufriedenheit. Sie ist recht süß vom Geschmack. Oder vielleicht fühlt sie sich bei dir auch anders an? Finde es heraus! Und schreib mir gern dazu.

Und wenn du die Übung mal über einen längeren Zeitraum machst, dann wird dir auffallen, dass Gefühle manchmal einfach kommen, ohne dass dein Denken eine Ursache dafür ausmachen kann. 

Vielleicht passiert es dir dann, dass du auch ohne Termin fürs Fühlen mit deiner Gefühlsebene in Kontakt bist. Dann kannst du, wenn Zeit ist, auch auf einzelne unvorhergesehene Bewegungen eingehen. Das ist sehr schön. Wohltuend. Heilsam. Tröstend.

Wegschieben und verdrängen

Und wenn du keine Zeit hast, dich dem auftauchenden Gefühl in dir zuzuwenden, kannst du auf die uns sehr geläufigen Praktiken des Wegschiebens und Verdrängens zurückgreifen.

Das war jetzt nicht ironisch gemeint. Nein, ich finde, dass unsere Mechanismen der Verdrängung absolut ihre Berechtigung haben. Und es ist auch nicht notwendig, sich immer sofort um alle Gefühlsregungen in einem zu kümmern. Wenn es wichtig ist, kommt es eh wieder.

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Falls du das Thema vertiefen willst, empfehle ich dir die Bücher „Der emotionale Rucksack“ und „Gefühle und Emotionen“ von Vivian Dittmer oder ein Coaching bei mir.

5 verschiedene Geühlsregungen im Gesicht einer jungen Frau

 

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