Du betrachtest gerade Prost Neujahr – Siehst du dein Glas halb leer oder halb voll?

Prost Neujahr – Siehst du dein Glas halb leer oder halb voll?

Wie schaust du aufs Neue Jahr? Sieht die Zukunft aus deiner Sicht eher düster oder rosig aus?

Ein bekannter NLP-Trainer, den ich durchaus schätze, verglich dies mit der Frage, ob das Glas halb leer oder halb voll ist. Und natürlich war seine Antwort, dass es doch besser ist, das Glas halb voll zu sehen und ebenso im Leben so viel wie möglich auf die positiven Dinge zu fokussieren.

Doch ist das wirklich sinnvoll und der Realität angemessen?

Ich denke: Nein!

Zum einen wird in dem Bild ja vorausgesetzt, dass das Leben aller Leser aus ungefähr gleich vielen guten und schlechten Ereignissen besteht. Das ist sicherlich nicht so. Der eine hat viel Grund zum Lachen, dem zweiten geht es gut und wenn er klagt, klagt er auf hohem Niveau, und ein dritter kämpft gerade um seine Ehe oder sogar ums Überleben.

Zum zweiten denke ich nicht, dass uns damit geholfen ist, immer auf die positiven Dinge zu fokussieren. Damit blenden wir doch einen Teil der Wirklichkeit aus. Und damit berauben wir uns der Möglichkeit, Abhilfe zu schaffen.

Daher rate ich meinen Coachees, regelmäßig eine Art Kassensturz durchzuführen. Zu gucken, wo stehe ich in meinem Leben – ganzheitlich.

Dabei können verschiedene Modelle helfen. Zum Beispiel das Leben in Kategorien zu clustern und diese dann zu bewerten. Hier eignen sich die Kategorien Beruf, Finanzen, Familie, Gesundheit, Freunde und Freizeit. Eine zweite gute Option hierfür sind die Grundbedürfnisse aus der Gewaltfreien Kommunikation (…).

So eine Bilanz verhindert Scheuklappendenken. Und damit meine ich beide Ausprägungen. Sowohl das Sich-Verirren im Problembewusstsein als auch das Rosa-rot-Denken, bei dem man die Probleme ausblendet, die einem dann aber später doch auf die Füße fallen.

Grob kann man die Menschen in zwei Gruppen teilen: Menschen, die zum Problematisieren neigen und die anderen, die nicht hinsehen wollen. Den Ersteren könnte der Ratschlag, mehr aufs Positive zu fokussieren, nützlich sein. Den Zweiteren würde ich hingegen raten, den Problemen öfters mal in die Augen zu sehen, um Lösungen zu finden.

In beiden Fällen kann ein Coaching die Sache erleichtern. Ein in gewissen Abständen wiederkehrender Coachingtermin kann ein (Zeit-)Anker sein, sich wirklich mal wieder hinzusetzen und die Situation zu analysieren, sich mit den Problemen konstruktiv auseinander zu setzen und die eigenen Erfolge und Geschenke des Lebens zu feiern.

Ich wünsche euch einen guten Start ins Neue Jahr und gutes Gelingen auf allen Ebenen!

Schreibe einen Kommentar